Paleo Pili oder Schöner Wohnen in Ruinen

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In den Bergen der Insel Kos ruhen nicht nur abgelegene Dörfer sondern auch alte Ruinen. Ein Besuch von Paleo Pili, einer verlassenen Stadt hoch in den Bergen.
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Unterwegs nach Paleo Pili

Mitten im Dikeos-Gebirge der Insel Kos liegt ein verstecktes Kleinod, das nur den wenigsten Touristen wirklich bekannt ist: Paleo Pili. Auch wir stoßen nur per Zufall auf diese Einzigartigkeit inmitten der Berge. Die staubige Straße, die in Serpentinen in die Berge führt, endet abrupt an einer kleinen Quelle. Neugierig wie wir sind, folgen wir dem dort beginnenden felsigen Weg, der steil auf die Gipfel führt. Von steinalten Olivenbäumen und Zypressen gesäumt gelangen wir wenig später (und völlig durchgeschwitzt) an einer beeindruckenden Sehenswürdigkeit an. Überraschendes tut sich da auf…

Denn auf einmal stehen wir inmitten steiniger Umrisse und Fundamente. Einzelne Wegweiser geben auf spanisch Auskunft und informieren uns, dass Paleo Pili wohl ein altes Dorf gewesen sei, versteckt hinter Bergen und beschützt durch das byzantinische Castell aus dem 11. Jahrhundert. Es begab sich im 15. Jahrhundert, dass die Bürger der Küste vor den ständigen Übergriffen anderer Seemächte und Piraten in die Berge flohen und hier eine neue Zuflucht fanden.

Sie blieben bis ins 19. Jahrhundert und schufen ein idyllisches Refugio, einen kleinen Traum eines jeden Hippies. Der Handel blieb fortan von weiteren Überfällen verschont und die kleine Ortschaft erblühte und gedieh. Zwei Kirchen waren dereinst nötig, allen Bewohnern Orte des Glaubens zu ermöglichen und sind heute die einzigen Gebäude, die noch (fast) erhalten zu besichtigen sind.

Wegweiser führen mitten in die Ruinen und durch sie hindurch.
Wegweiser führen mitten in die Ruinen und durch sie hindurch.
Das byzantinische Kastell aus dem 11. Jahrhundert. Oder vielmehr  Reste davon.
Das byzantinische Kastell aus dem 11. Jahrhundert. Oder vielmehr Reste davon.
Der noch erhaltene Torbogen zur Kapelle stützte dereinst das Vordach der Kirche.
Der noch erhaltene Torbogen zur Kapelle stützte dereinst das Vordach der Kirche.
Die erste der beiden Kirchen: Asómati Taxiárches Gavriíl ke Miachaíl.
Die erste der beiden Kirchen: Asómati Taxiárches Gavriíl ke Miachaíl.
Im Innern bot die Kapelle wohl nur wenigen Menschen Platz, ist aber noch original erhalten.
Im Innern bot die Kapelle wohl nur wenigen Menschen Platz, ist aber noch original erhalten.

Paleo Pili – Ein Besuch

Doch es kam, was kommen musste. Das Schicksal schlug in Form der Cholera zu und die überlebenden Bewohner verließen um 1830 fluchtartig das kleine Dorf. Etwas weiter talabwärts in Richtung Küste gründeten sie eine neue Siedlung: das heutige Pili. Durch dieses verschlafene Städtchen muss man auch unweigerlich hindurch, wenn man Paleo Pili besichtigen oder in der Umgebung kleine Wanderungen unternehmen möchte.

Gegenüber des alten Castells von Paleo Pili, um das sich zwar Mythen ranken aber geschichtlich kaum etwas bekannt ist, existiert in den Sommermonaten ein kleines Café, dass wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen. Zum Einen natürlich des köstlichen Kaffee’s wegen, zum Anderen aber auch wegen der fantastischen Sicht auf die Ruinen und bis weit ans Meer. Wer also auf Kos unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher in die Berge unternehmen. Ob mit dem Auto, per Pedes oder zu Fuß: die Anstrengung lohnt sich wirklich.

Schöner Wohnen in Ruinen: Vereinzelt sehen die Ruinen noch bewohnt aus. Die Inseln des Mittelmeeres waren schon immer ein Magnet für Hippies und Aussteiger.
Schöner Wohnen in Ruinen: Vereinzelt sehen die Ruinen noch bewohnt aus. Die Inseln des Mittelmeeres waren schon immer ein Magnet für Hippies und Aussteiger.
Was für eine Ausssicht! Allein dafür lohnt der schweißtreibende Aufstieg allemal.
Was für eine Ausssicht! Allein dafür lohnt der schweißtreibende Aufstieg allemal.
Fundamentale Reste zeugen von einstiger Bewohnbarkeit
Fundamentale Reste zeugen von einstiger Bewohnbarkeit
Uralte, knochige Oliven – vermutlich aus der Zeit, als das Dorf noch bewohnt war – säumen Weg und Ruinen.
Uralte, knochige Oliven – vermutlich aus der Zeit, als das Dorf noch bewohnt war – säumen Weg und Ruinen.
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3 Kommentare
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Andersreisender
9 Jahre zuvor

Oh… dort gibt’s Geister!? Also nix für Angsthasen. 😉

Sven
9 Jahre zuvor

@Andersreisender: Mit Schlafsack und Verpflegungspaket bestimmt sogar sehr lange. Nur die alten Geister sollte man gnädig stimmen… 😉

Andersreisender
9 Jahre zuvor

„Schöner wohnen in Ruinen“… *gg*… ein witzige Überschrift die doch neugierig macht. Naja… wenn das alles noch in Takt wäre könne man es hier auch länger aushalten. Aber abgesehen davon: Allein die Aussicht ist schon grandios. 🙂

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