Ausflug ins Landesinnere nach Andimachia
Unser heutiger Ausflug führt uns erneut ins Innere der Insel Kos, diesmal aber weiter südlich. Unweit der Stadt Andimachia, in der die einzige und immer noch aktive Windmühle der Insel zu besichtigen ist, wagen wir uns erneut auf geschichtsträchtige Wege. An einer militärischen Anlage und landwirtschaftlich genutzten Feldern vorbei, schlängelt sich der Weg bis vor die Tore des Kastells von Andimachia. Mächtig trotzen die Mauern und wirken schon von der Ferne beeindruckend.
Auch von Nahem betrachtet beeindrucken die Mauern mit ihrer Größe und Stärke. Schwer einzunehmen muss es gewesen sein und soll – laut Reiseführer – auch nie erobert worden sein. Bereits im 13. Jahrhundert von Venezianern auf alten Resten einer byzantinischen Burg errichtet, waren es jedoch die Johanniter, die ein Jahrhundert später daraus diesen Prachtbau einer Verteidigungsburg schufen. In Zeiten von Raub und Überfällen bot das Kastell fortan den Dorfbewohnern Schutz.
Andimachia – Festungsruine und Ort der Entspannung
Heute ist davon jedoch nicht mehr viel zu erkennen. Trampelpfade führen wie auf einem Plateau rundum und durch die einstige Anlage. Nur hin und wieder finden wir Mauerreste, die einstige Räumlichkeiten vermuten lassen. Wie schon auf Paleo Pili sind es jedoch die beiden Kirchen, die als einzige Gebäude noch stehen und zeitweise zu besichtigen sind. Die außerhalb befindliche Kirchenglocke wird aus reiner Neugier von meiner Freundin gestoßen und schallt klar und laut bis weit über die Hochebene.
Vermutlich war es der langanhaltende Frieden, der dem Kastell letztlich den Garaus machte. Wo keine Überfälle stattfinden braucht es auch keine Zuflucht mehr. Die Festung wurde verlassen und sich selbst überlassen. Schade eigentlich: die Sicht von südlicher Seite ist atemberaubend und lädt zum Träumen und Verweilen ein. Versteckt und auch nicht in jedem Reiseführer erwähnt stellt das Kastell Andimachia aber auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit dar, der ein Besuch abgestattet werden sollte.