Von Halbe nach Leibsch — 66-Seen-Weg, Etappe 13

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Die Etappe des 66-Seen-Weg von Halbe nach Leibsch ist insgesamt 23 Kilometer lang und führt an großen und kleinen Seen vorbei. Ein Bericht.
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So, los gehts. Auf forstigen Wegen von Halbe in Richtung Märkisch Buchholz.
So, los gehts. Auf forstigen Wegen von Halbe in Richtung Märkisch Buchholz.

Von Halbe nach Leibsch (23km)

Halbe. Was haben sich die Siedler, die sich dereinst hier niederließen, eigentlich dabei gedacht? „Det is nüscht Janzet und nüscht Halbe…“ Na, lassen wir das Wortspiel. Denn Halbe ist nicht nur Startpunkt meiner Wanderung auf dem 66-Seen-Weg im Brandenburger Land, sondern auch ein ganz bezauberndes Städtchen, das einiges zu bieten hat. Mehrere kleine Seen, einer davon mit einer wirklich smarten Badestelle, einige Restaurants und – nicht zu vergessen – der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Waldfriedhof. Den lasse ich jedoch links liegen, denn es gelüstet mich zu laufen, die innere Unruhe zwingt mich zu wandern.

Der nächste Ort, Märkisch-Buchholz und nur 5 Kilometer entfernt, steht Halbe auf dem 66-Seen-Weg in nichts nach. Eine alte Kirche, ein jüdischer Friedhof und für Technikbegeisterte eine Kaskaden-Wehranlage. Das klingt erst einmal furchtbar unverständlich, ist aber eigentlich nur ein treppenförmiges Wehr. Das hilft, Regenwasser zu drosseln und somit eine Überflutung der Kanalisation zu verhindern. Toll, toller, am Tollsten!

Manchmal braucht es eben nur 16 Kilometer um wieder zu sich selbst zu finden.

Aber nicht toll genug. Es zieht mich nämlich weiter in die Wälder. Entlang des Spree-Dahme-Umluftkanals wandere ich in Richtung Köthen. Die Strecke ist gut ausgeschildert, ich verlaufe mich nur einmal, finde aber dank der Karte recht schnell wieder auf den Weg. Diese sollte man trotz hervorragender Ausschilderung stets bei sich haben. Nicht immer sind die Wegmarkierungen einwandfrei zu erkennen.

Entlang des Spree-Dahme-Umluftkanals ist die Luft ganz schön. Das Wasser aber auch.
Entlang des Spree-Dahme-Umluftkanals ist die Luft ganz schön. Das Wasser aber auch.
Herrlich. Es geht doch nichts über die herbstliche Verfärbung an den Bäumen und einen kleinen Rest von Sommer.
Herrlich. Es geht doch nichts über die herbstliche Verfärbung an den Bäumen und einen kleinen Rest von Sommer.

Halbe – Köthen – Leibsch | Auf dem 66-Seen-Weg

Weil jetzt nach 16 Kilometern schon ein wenig die Füße schmerzen, raste ich kurzerhand auf dem Badesteg des Köthener Sees und ruhe mich aus. Die Gaststätten des Ortes haben allesamt schon Saisonschluss, so dass ich dankbar bin, wohlweislich ein paar belegte Brote und ein wenig Obst eingepackt zu haben. Denn hier ist es schön. Die Sonne strahlt jetzt Mitte Oktober noch intensiv genug, um zu wärmen. Das Wasser plätschert beruhigend gegen den Steg, ein paar Enten tauchen nach Nahrung. Verweile doch, du bist so schön. Auf den Köthener See trifft das zu. Und mit einem Mal fällt der Stress der letzten Wochen, all die Anspannung von mir ab und ich befinde mich ganz im Hier und Jetzt. Manchmal braucht es eben nur 16 Kilometer um wieder zu sich selbst zu finden.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend, noch sind es 7km mehr. Leibsch heißt das heutige Ziel. Vorbei am Nadelwehr und dem Kahn-Fährhafen geht es direkt an die Spree. Bei Familie Michelchen bekomme ich ein Zimmer direkt am Wasser gelegen. Nur 5 Schritte von meiner Terrasse und schon stehe ich mit den Zehen im Nass. Leibsch (so sprechen übrigens Sachsen den Stadtnamen Leipzig aus) gehört genau wie Neu-Lübbenau zum nördlichen Spreewald, zum so genannten Unterspreewald. Doch, wie schon erwähnt, die Saison ist bereits vorbei, die vorwinterliche Ruhe eingekehrt. Stille umgibt mich. Ein paar letzte Blätter fallen von den Bäumen, emsige Vögel zwitschern zur Nacht. Müde, geschafft und voll der Eindrücke des Tages bette auch ich mich zur Ruhe.

Idylle pur. Hier saß es sich eine ganze Weile ganz angenehm.
Zu DDR-Zeiten eine von den Oberen sehr gefragte Pension, heute nur noch Ruine. Naja, wird den meisten Oberen von damals auch nicht anders gehen.
Zu DDR-Zeiten eine von den Oberen sehr gefragte Pension, heute nur noch Ruine. Naja, wird den meisten Oberen von damals auch nicht anders gehen.
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