Beginn eines kleinen großen Ausflugs zu den Elbsandsteinen

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Vier Tage Sächsische Schweiz, vier Tage Wandern durch die Elbsandsteine. Doch vorher: Eine Einstimmung auf den Hochsommer.
Sven Becker
  Inhalt

Während das Thermometer diesen August 32 Grad und mehr anzeigt, wird auf den Feldern rings um die Elbsandsteine bei Reinhardtsdorf-Schöna die Ernte eingeholt. Goldgelb und reif sind die Ähren gewachsen, nun rückt ihnen der Mähdrescher zu Leibe. Inmitten dieser fruchtbaren Äcker stehen, von sattgrünen Bäumen umgeben, die gelbgrauen Sandsteine der Sächsischen Schweiz. Ein feiner Nebel von geerntetem Heu zieht langsam über das Dorf in Richtung Elbe, nur um sich in der aufkommenden Dämmerung zu verlieren.

Es dunkelt bereits als ich an meinem Ausgangsort für die nächsten Tage ankomme. Die Fahrt von Berlin zog sich und die Hitze dieses neuen Hochsommers tat ihr übriges. So beschließe ich eine kurze Rast in Wehlen einzulegen, mit der Fähre überzusetzen und auf der Terrasse des Café Richter mit Blick über die Elbe, einen ausgedehnten Kaffee zu genießen. Vom Fluss weht eine kühle Brise herüber und macht die über 30 Grad halbwegs erträglich.

Die ersten Elbsandsteine gibt es schon von Wehlen aus zu bestaunen.
Die ersten Elbsandsteine gibt es schon von Wehlen aus zu bestaunen.

Stadtbummel durch Wehlen unterhalb der Elbsandsteine

By the way kann ich Wehlen als Ausgangspunkt diverser Wanderungen nur empfehlen. Die Größe des Orts ist überschaubar, die Idylle nicht ganz so kitschig wie in Rathen und der Dorfkern – sorry: Stadtkern – von sympathischer Schönheit. Irgendwie konnte sich Wehlen seine Ursprünglichkeit über die Jahrzehnte bewahren.

Kaffeegestärkt bummle ich gedankenverloren durch den Ort. Ein kleiner Marktplatz, an dem sich Restaurants, Cafes und Eisbuden tummeln und am östlichen Ende eine Kirche, die bei jedem Hochwasser erneut in den Fluten versinkt. Ganz nebenbei ist die den Radfahrern gewidmet. Wen wunderts, der Elberadweg führt ebenfalls mitten durch den Ort.

Mit der Fähre vom Bahnhof aus gut zu erreichen, lädt die Stadt Wehlen zum Bummeln und Faulenzen ein.
Mit der Fähre vom Bahnhof aus gut zu erreichen, lädt die Stadt Wehlen zum Bummeln und Faulenzen ein.
Startpunkt der Wanderung ist die Stadt Wehlen, welche idyllisch direkt am Ufer der Elbe liegt.
Die Radfahrerkirche am Markt der Stadt Wehlen ist gebaut aus: natürlich Elbsandstein. Na klar, was sonst.

Etwas oberhalb und über dem sanft trubligen Geschehen ruhen Fundamente und Turm einer ehemaligen Burg. Die wird mit Unterstützung tatkräftiger, vor allem aber ehrenamtlicher Bürger*innen instand gehalten und steht das ganze Jahr über Besuchern offen. Der Blick von dort ist einfach nur wunderbar und ganz unmerklich habe ich vergessen, dass ich gerade erst angekommen bin. Es fühlt sich jetzt schon wie Urlaub an und fast augenblicklich bin ich ein ganz klein wenig verliebt in diesen Ort. Schön, dass er ganz nebenbei auch das erste Ziel auf dem 130 Kilometer langen Malerweg ist. Kann man nicht nur, sondern sollte man unbedingt mal machen.

Gelbgrauer Elbsandstein am Abend

Es dämmert bereits, als ich später in Reinhardtsdorf-Schöna ankomme. Schon von Weitem sehe ich die zwei Elbsandsteine, die über den Ort hinaus stechen. Womit ich bei der eingangs erwähnten Ernte bin. Es duftet ganz wunderbar nach frischem Heu. Dazu gesellt sich beim Aufstieg auf die Kaiserkrone noch das Aroma würziger Kiefern und einmal mehr verstehe ich, was Waldbaden meint. Wenig später stehe ich auf dem freien Gipfel und weht mir ein mildes Lüftchen um die Nase. 20 Uhr und immer noch 28 Grad – da wäre er dann wohl, der lang herbeigesehnte Sommer. Ich setze mich auf einen der Felsen und schaue der Sonne beim Untergehen zu.

Während sich die untergehende Sonne dem Horizont nähert, schließe ich die Augen und spüre die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages auf meiner Haut. In den Genuss, diesen Zustand auszukosten, komme ich sonst eher selten. Eigentlich nie. Und ganz eigentlich erreiche ich einen ähnlichen Zustand auch nur beim Yoga. Da ich allein auf der Kaiserkrone bin, fühlt sich das hier und jetzt einfach richtig an. Als ich Minuten später die Augen wieder öffne, ist die Sonne verschwunden und nur noch ein dunkler Rest vom Abendrot am Himmel zu sehen. Na Klasse. Jetzt hab ich doch glatt den Sonnenuntergang verpasst.

Muss ich die nächsten Tage wohl nochmal herkommen…

Sonnenuntergang via Elbsandstein: Auf der Kaiserkrone
Sonnenuntergang via Elbsandstein: Auf der Kaiserkrone

Wie geht es weiter?
Dran bleiben. Im nächsten Artikel geht es bei hochsommerlichen Temperaturen ins Hinterland der Elbsandsteine.

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