Entdeckungen in Tropea
Aus den Bergen kommend offenbart sich schon beim kurzen Blick in Richtung Meer die Erhabenheit und Einzigartigkeit dieser Stadt. Auf einem schroffen Felsen gelegen thront sie als Bastion gegen Wind und Wetter, war einst Festung gegen Räuber jeglicher Art. Fürwahr, bei einem Stadtrundgang raubt es einem bei so viel mittelalterlicher Eleganz und Schönheit schier den Atem. Das kleine Café in der Altstadt lädt mit seiner gemütlichen Nostalgie zum Verweilen ein. Ebenso das Restaurant oberhalb der Klippen mit Blick auf die Isola Bella. Auch sie, oder vielmehr die Kapelle auf ihr, ist traumhaft schön und voller Sinnlichkeit. Wer Tropea nicht gesehen hat, war nicht wirklich in Kalabrien.
Geschichtlich verorten muss man Tropea schon in den Anfängen Kalabriens. Schon die Griechen trieben in dieser Region ihre kleinen Siedlungen zur Blüte und ließen sie gedeihen. Lange waren die Einheimischen noch des Griechischen mächtig, bis im Zuge des Feudalismus um 1000 n.Chr. immer mehr Adlige und Reiche diesen Ort für sich entdeckten. Noch heute findet man bei einem Stadtbummel Villen und protzige Palazzi in den kleinen verwinkelten Gassen.
Mitte des 13.Jhdt. wurde der Ausbau der unterirdischen Gänge und Höhlen, die zum Schutz und zur Flucht vor den Sarazenen angelegt wurden, fertig gestellt. Mit ihrer Hilfe gelang es die Fremden endgültig zu vertreiben, und sich fortan als wichtige Hafenstadt zwischen Sizilien und dem italienischen Norden zu etablieren. Die einst vorhandenen Zugänge der Höhlen sind heute jedoch verschüttet, zugebaut oder auf Privatbesitz und damit unzugänglich.
Stadtbummel durch Tropea
Die verhältnismäßig mächtige Kathedrale im Südosten Tropea’s, die im 13.Jhdt. erbaut wurde, durchlitt viele Kriege und Erdbeben und musste immer wieder neu aufgebaut werden. Eine Legende besagt, dass sich während einer Prozession im Jahr 1635 eines der schlimmsten Erdbeben ereignete. Die umliegenden Dörfer wurden schwer getroffen, während Tropea jedoch verschont blieb. Seitdem ist die Santa Madonna di Romania die Schutzgöttin der Stadt. Doch auch das half nichts. Zuletzt musste das Gotteshaus 1931 erneut aufgebaut werden. Dieses Beben war einfach zu stark.
Folgt man den engen Gassen bis zum Largo Villetta, einem kleinen Platz im Nordwesten Tropea’s, gelangt man von dort über Treppen hinab an den städtischen Sandstrand. Und damit auch zur Isola Bella. Dieser, der Ortschaft vorgelagerte Fels, beherbergt auf seinem Gipfel eine kleine Besonderheit, die Santa Maria dell`Isola. Eine Kapelle die im Spätmittelalter von Benediktinern erbaut wurde und sich weithin sichtbar über die zu beiden Seiten liegenden Strände erhebt. Wer hier den Tag ausklingen lassen möchte, hat in den unzähligen Restaurants und Hotelbars der Umgebung die Möglichkeit zuzuschauen, wie die Sonne hinter der Isola Bella im Meer versinkt. Wie eingangs schon gesagt: Wer Tropea nicht gesehen hat, war nicht wirklich in Kalabrien.
Italien hat so einige schöne Flecken zu bieten, so auch Ischia, ebenfalls im Tyrrhenischen Meer gelegen bei Neapel. Neben der bekannten Thermalkultur ist Ischia auch besonders zum Wandern geeignet, wobei man die faszinierenden Naturphänomene der Insel kennen lernen kann. Man kann Ischia auch in Begleitung von Geologen erkunden. Unter http://www.eurogeopark.com finden Sie viele deutschsprachige geologische Ausflüge, unter anderem auch durch den am besten erhaltenen Vulkankrater der Insel, den Rotaro. Ein Besuch lohnt sich!
Gut zu wissen. Dann werde ich Ischia wohl mal mit auf meine Agenda setzen. Neapel und Umgebung sind mir bis dato noch vollkommen unbekannt.
Viele Grüße, Sven.
[…] noch immer tief. Dennoch freue ich mich, wieder einmal in Italien zu sein. Dieses Mal jedoch nicht im äußersten Süden, der um diese Jahreszeit einfach viel zu heiß ist, sondern komplett entgegengesetzt. Schwärmten […]
Wunderschöner Artikel mit schönen Fotos. Ich habe am Anfang Karibik statt Kalabrien gelesen, aufgrund der schönen Bilder 😀