Teneriffa. Schon der Name lässt mich frohlocken. Sonne, Strand, Meer. Und natürlich – das darf nicht unterschlagen werden – Wandergebiet par excellence. Die Kanarischen Inseln bieten nämlich nicht nur Sonnenhungrigen das ganze Jahr über angenehme Temperaturen, sondern verwöhnen auch Freunde von „Schusters Rappen“ mit einer Vielzahl an Möglichkeiten. Was gibt es daher Schöneres, als inmitten des deutschen Winters in die Sonne zu fliegen? Na siehste, Teneriffa ick komme.
Startpunkt: Parador Nacional
Startpunkt dieser Wanderung ist das Parador Nacional oder wie es ganz genau heißt, das Parador Nacional de las Canadas del Teide. Ein kleiner Bau mit integriertem Imbiss, ein Museum. Wer Zeit und Lust hat, kann sich hier informieren. Zum Beispiel über die Entstehung des Nationalparks inmitten der Insel. Oder dass der Teide ein Schichtvulkan ist und dieser höchstwahrscheinlich auch in Zukunft noch wachsen wird. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, warum der überhaupt noch wachsen will. Als höchster Berg Spaniens ist der doch schon hoch genug.
Schlängelt sich der Weg erst gemächlich durch Mond- äh Vulkangestein (Zeit die Umgebung in ihrer bizarren Vielfalt zu erleben), ist es damit an der Abzweigung zum Pass vorbei. Hier muss sich entscheiden, wer beim Anblick des noch immer 500 Meter höher gelegenen Gipfels das Grausen packt, ob er nicht doch lieber umkehrt oder einen anderen Weg weitergeht. Denn der Pfad, der sich steil zum Gipfel hinauf zieht, ist alles andere als einladend. Nicht umsonst wird er in den einschlägigen Wanderkarten als „Nur für Geübte“ ausgewiesen. So und jetzt schau ick mal, ob ick zu den „Geübten“ gehöre.
Auf den Gipfel des Guajara auf Teneriffa (2.718m)
Die Steigung zieht sich, vom Gipfel noch immer keine Spur. Kleine Kieselsteine erschweren das Vorankommen. Kurze Pausen hin und wieder sind angeraten. Ich rutsche weg, schlittere ein Stück zurück und suche woanders Halt. Ein Strauch, ein größerer Stein, egal. Nee, geübt bin ick nich‘, will aber auf jeden Fall nach oben. So vorankommend brauche ich für die 2 Kilometer und knapp 500 Höhenmeter dann doch gute 1,5 Stunden. Reinhold Messner hätte mich sicher ausgelacht. Und ich hätte auf jeden Fall mitgelacht: über meine Leichtsinnigkeit. Aber es tut auch mal gut, den eigenen Willen erfüllt zu bekommen, den eigenen Körper zu disziplinieren.
So, und da steh‘ ick nun. On the Top würde ich sagen. Rundblick in alle Himmelsrichtungen. Im Süden der Flughafen unter einer Wolkendecke verborgen, im Rücken der Teide. Noch bizarrer, noch schöner, noch größer. Allerdings: ich bin nicht allein. Im Schutze eines Felsvorsprungs sitzt ein Rentnerpärchen und verspeist das mitgebrachte Stullenpaket. Na super. Ick wette, die brauchten nicht halb so lang wie ich und sind sicher nicht so außer Atem. Das sind dann wohl Geübte. Ja! Ganz sicher. Auf dem Gipfel des Guajara habe ich sie gesehen. Endlich.
Bist Du eigentlich mit dem Bus oder dem Mietwagen hochgefahren? Bin grad auf Teneriffa und hab den Teide und die „kleine Wanderun“ um die Roques am Parador hinter mir – sehr beeindruckend. Genrell ist die Landschaft in der Caldera faszinierend, sodass man länger als geplant bleiben möchte (bin mit dem Bus hochgefahren und der einzige Bus zurück fährt schon um 16 Uhr) Da gibt es noch so einen langen Wanderweg vom Parador runter (fast an die Südküste) – ich überlege noch, ob ich den machen soll (bin ein Wanderfreak ;))
LG, Jonathan
Servus Jonathan,
wir sind damals mit dem Bus hochgefahren. Der hält ja direkt vorm Parador und verfügt auch über genügend andere Haltepunkte in der Caldera. Und ja: 16 Uhr ist immer sehr früh. Aber nach einen knackigen Wanderung ohne Pause war das dann auch okay… 😉
Viel Spaß weiterhin und viele Grüße.
Sven
[…] Auf den Kanarischen Inseln gibt es mehr spannende Wandertouren. So war Sven vom schönen Outdoorblog “The Backpacker” unterwegs auf Teneriffa – bestimmt interessiert Euch auch sein Bericht. […]
@Johannes: Danke für das Feedback. Ja, der BMW ist ein Augenschmaus. Mir deucht allerdings, der steht schon seit Jahren da, so alt und verrostet wie der war. Grüße. Sven
Schöne Bilder! Das Artikelbild oben ist der Hammer, der BMW passt irgendwie!
Hallo lieber Sven,
auf den Kanaren möchten wir jetzt auch sein,
ist bestimmt nicht so kalt wie bei uns.
Sehr schöner Bericht , anstrengende Besteigung.
Weiter so, Mam und Dad
Jaha, möchte man meinen. Aber die Kanaren haben momentan auch einen kleinen „Winter“. Bedeckt bei höchsten 18 Grad. Nicht so berauschend, aber zum Wandern ideal.
Viele Grüße.
Sven