Worum gehts? Eine fotografische Reise in Tolkiens Bilderwelt.
Als mittlerweile erwiesen gilt, dass der junge J.R.R. Tolkien im Jahr 1911 einen Sommer lang in der Schweiz verbrachte. Die Landschaften, die er bei seiner Reise erkunden durfte, müssen ihn ähnlich beeindruckt und geprägt haben wie die Berge der Sächsichen Schweiz den Maler Caspar David Friedrich. Urromantisch, überwältigend und mystisch – eindrucksvoll müssen sich die Wälder und Berge dem späteren Autor gezeigt haben. Denn die Forschung geht davon aus, dass genau diese Landschaften sich später in Tolkiens Fantasie zum Sehnsuchtsort Mittelerde formten.
Diesem Verständnis geht der neu erschienene Bildband* „Auenland & Düsterwald – Eine inspirierende Reise auf Tolkiens Spuren“ nach und zeigt unterschiedlichste Orte in der Schweiz, die im Tolkien‘schen Verständnis neu interpretiert werden. Und im Umkehrschluss auch ein neues Verständnis der Schweizer Landschaften zulassen.
Wer, wenn nicht Tolkien, hat‘s geschrieben?
Andreas Gerth und Frank Weinreich sind Männer ihres Fachs. Der eine gehört zu den führenden Landschaftsfotografen weltweit und veröffentlicht seit 1993 Bildbände und Kalender. Der andere ist studierter Philosoph und publiziert seit Jahren Artikel und Bücher über Tolkiens Leben und Werk. In Summe stellen die beiden eine perfekte Grundlage, sich dem Thema des Buches zu nähern. Der eine auf fotografische Weise, der andere mit seinen Texten.
Andreas Gerth arbeitet seit Jahren für renommierte Verlage im In- und Ausland. Sein wichtigstes Thema sind attraktive Naturlandschaften der Schweiz, wobei er diese immer auf der Suche nach dem speziellen Motiv aussucht. Vor der inspirierenden Reise ins Land von Tolkien veröffentlichte er Fotografien aller 162 Landschaften nationaler Bedeutung in der Schweiz. Sein Buch* „Naturerbe der Schweiz“ verkauft sich bis heute.
Dagegen steht Frank Weinreich als Autor dem Werk und der Biografie Tolkien‘s eher auf eine andere Weise nahe. In mittlerweile weit über 100 Artikeln, Essays und Büchern ergründet der Philosoph und Politikwissenschaftler das Tolkien‘schen Werk. Mittlerweile selbst als Publizist von Fantasy-Storys tätig, gewann er bereits zweimal den Deutschen Phantastik Preis. Seine Texte fließen unaufdringlich ins Buch* ein und bereichern die träumerischen Bildwelten von Andreas Gerth.
Mein Eindruck von Auenland und Düsterwald
Was in der neuen „Herr der Ringe“-Serie auf Prime noch mit viel digitaler Technik künstlich erschaffen werden musste, wird im neuen Bildband „Auenland & Düsterwald“ einer realen Prüfung unterzogen. Die darin abgebildeten Landschaften sind nämlich tatsächlich vorhanden und können aufgesucht werden. Auch wenn der Fotograf den darin ausgewählten und abgebildeten Fotos seinen persönlich Blickwinkel mitgibt, entstammen die Bilder dennoch keiner digitalen Konserve sondern vielmehr dem Feingefühl fotografischen Schaffens.
Es ist zu Recht festgestellt worden, dass der wahre Held von Herr der Ringe nicht Aragorn oder Sam Gamdschie oder gar Frodo ist, sondern Mittelerde selbst.
Tom Shippey
Auch wenn das Buch* nicht wirklich im direkten Zusammenhang zu Film oder Serie steht, ist es dennoch das ideale Geschenk für alle Tolkien- bzw. Mittelerde-Fans. Die Fotografien sind mystisch und geheimnisvoll, genau wie Tolkiens Versuch, Mittelerde in den Köpfen des Lesers lebendig werden zu lassen. Die Begleittexte wirken fundiert und geben dem Leser tiefgründige Hintergrundinformationen mit. Wer nach der Lektüre weiterhin nichts mit den Hobbits, Mittelerde & Co. anzufangen weiß, der scheint gegen Tolkien immun zu sein.
Wer sollte das Buch lesen?
Träumer und all jene, die Schwierigkeiten haben, sich die Bildwelten von J.R.R. Tolkien vorzustellen.
Für wen ist das Buch nichts?
Wenn man mit tiefergehender Auseinandersetzung von Tolkien‘s Welt per se nichts anzufangen weiß.
Auenland & Düsterwald –
Eine inspirierende Reise auf Tolkiens Spuren
Herausgegeben von Andreas Gerth & Frank Weinreich
Erschienen bei Frederking & Thaler
224 Seiten | € 49,99 € [D]
ISBN 978-3-95416-363-2
Vielen Dank an den Verlag Frederking & Thaler für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.
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