Auf dem spanischen Jakobsweg – Puenta la Reina

Puenta la Reina ist nach Pamplona der erste Ort auf dem Jakobsweg der vor Geschichte und Lebendigkeit strotzt. Bei sommerlichen Temperaturen wird Wandern auf den 23 Kilometern glatt zur Anstrengung, will Pilgern hart erkämpft werden.

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Dafür wird man aber auch mit Eindrücken belohnt, für die sich die Strapazen doch wirklich lohnen.

Wenn mir jemand noch vor einer Woche gesagt hätte, ich würde mich daran gewöhnen um 6 Uhr aufzustehen, den hätte ich verrückt genannt. Nun, ich wurde eines Besseren belehrt. 6:30 Uhr ist jetzt meine Zeit. Zwar kann ich da noch nichts essen, aber loswandern allemal. Und heute war es atemberaubend schön. In der Disco vor der Herberge tobte sich die Jugend noch aus, während ich bei anbrechender Dämmerung und Temperaturen um die 10 Grad meinen heutigen Weg in Angriff nahm. So muss sich ein Arbeiter in Berlin fühlen, wenn er zur Arbeit aufbricht und ihm die noch Feiernden entgegenkommen.

Von Cizur Menor nach Puenta la Reina (23 km)

Nach und nach wird es heller und beim Aufstieg zum Pass des Peron lässt sich dann auch die Sonne über den Bergen der Pyrenäen blicken. Ab jetzt dürfte es etwas wärmer werden. Auf halber Höhe mache ich Rast und lasse meinen Blick ein letztes Mal über das im Morgendunst liegende Pamplona schweifen und beginne zu begreifen, wieviel Kraft in einem Menschen, in diesem Falle mir, stecken kann.

Der Aufstieg ist lang und steil, zieht sich hin. Oben angekommen laufe ich längst nur noch in kurzen Hosen und T-Shirt, obwohl es erst 9 Uhr morgens ist. In diesem Tempo geht es auch den Pass auf der anderen Seite wieder hinunter. Und hier merke ich nun endlich das erste Mal, dass ich in Spanien bin. Eine unglaubliche Weite tut sich dem Auge auf, braune weil geerntete Felder bieten sich dem Blick und nur vereinzelt wird diese Szenerie von kleinen altertümlichen Dörfern unterbrochen. Was für eine Hitze!

Und hier merke ich nun endlich das erste Mal, dass ich in Spanien bin. Was für eine Hitze!

Doch den kleinen Umweg über die Templerkirche Eunate lasse ich mir dennoch nicht entgehen. Für Kirchenbauten einzigartig bietet sich dem Betrachter eine kleine Kapelle mit achteckigem Grundriss. Eine absolute Seltenheit. Und steinalt obendrein. Von hier sind es nur noch fünf Kilometer bis nach Puenta la Reina, der Brücke der Königin. In der städtischen Herberge kehre ich ein und muss erst einmal ein Nickerchen machen. Jetzt macht auch Sinn, warum alle so zeitig aufstehen: Ab mittags 13 Uhr ist das Wandern schier unmöglich. Fast 32 Grad zeigte das Thermometer bei meiner Ankunft. Wenn das so weiter geht kann das ja noch richtig heiter werden…

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