Vielleicht kommt das bekannt vor? Man steht in einem x-beliebigen Buchladen vor einem wirklich gut sortierten Regal mit jeder Menge Reiseliteratur. Das Auge fährt über die Buchrücken. Man muss hin und wieder den Kopf drehen, da jeder Verlag dafür seine eigene Leserichtung verwendet. Am Ende nimmt man sich das Buch heraus, dessen Titel hängen bleibt. Man schlägt es auf, blättert einfach so durch die Seiten und bleibt an irgendeiner Stelle stehen. Per Zufall beginnt genau da ein neues Kapitel und man beginnt zu lesen. Einfach so. Einfach, weil es sich gerade anbietet. Eine Viertelstunde später hat man das erste Kapitel durchgelesen und blättert wie selbstverständlich auf die nächste Seite, um weiterzulesen. Irgendwann schaut man auf und stellt fest: „mensch, ich bin ja noch im Buchladen. Hab ich gar nicht gemerkt, so spannend war das“. Zuletzt erging es mir so mit dem Buch „Öfter mal die Welt wechseln“ von Adrian Geiges.
Worum geht es in „Öfter mal die Welt wechseln“?
Öfter mal die Welt wechseln – Wie ich in die Ferne zog und immer wieder ein neues Leben fand
Geschrieben von Adrian Geiges
Erschienen im Piper Verlag
240 Seiten | € 18,- € [D]
ISBN 978-3492-06364-7
Erhältlich bei Thalia*
Im Buch* „Öfter mal die Welt wechseln“ schreibt der Journalist vom Glück, an den unterschiedlichsten Orten auf dem Globus gelebt zu haben und von Ereignissen, die am Ende auch die Welt bewegten. Der Titel ist hier nämlich Programm. (Fast) kein Kontinent, auf dem Geiges nicht unterwegs war, (fast) kein Erdteil, in dem er nicht auch für eine gewisse Zeit gelebt hat. Quasi Informationen aus erster Hand. Von Orten, die andere nur aus ihrem Urlaub kennen.
Ein bewegender Rückblick auf ein abwechslungsreiches Leben. Während viele Studenten aus dem Osten in den Westen flohen, macht der Autor es genau anders herum: sein Auslandsstudium verbringt er im Osten. Während andere den Unglücksfall Tschernobyl meiden, begibt er sich für seine Reportage genau dorthin und damit quasi direkt ins Herz der Katastrophe. Egal ob Moskau oder Hongkong, Rio oder der Aufenthalt in Nordkorea – jeder kulturelle Wechsel bereichert und beschert Eindrücke, die im Buch unterhaltsam reflektiert zusammengetragen wurden.
Mein Resüme von „Öfter mal die Welt wechseln“
Schlicht und ergreifend: das Buch* liest sich echt viel zu schnell weg. Der Schreibstil ist flüssig und hat mich förmlich in die einzelnen Episoden gesaugt. Obendrein gibt der Autor viele Infos, die mir bisher so nicht bekannt waren. Oder wusstet Ihr, dass trotz des Unfalls von 1986 in Tschernobyl noch bis ins Jahr 2000 hinein Strom produziert wurde? Spannend zu lesen, was er dort erlebt hat.
Als mich meine Mutter in den Sandkasten zum Spielen schickte, entgegnete ich: da war ich schon mal.
Adrian Geiges
Ja, man hört es raus: die beschriebenen Erlebnisse haben mich sehr beeindruckt. Zudem stellt der Autor jedem Kapitel Stichpunkte nach, in denen er seine Erfahrungen und wichtige Tipps mitgibt. Und doch: dabei hat Geiges schon auch jede Menge Glück gehabt. Viele Situationen wären ohne die richtigen Kontakte und Zufälle so sicher nicht möglich gewesen. Oder hätten sich am Ende als ganz anders dargestellt. Daher taugt das Buch aus meiner Sicht auch nicht wirklich als Anleitung zum Nachmachen. Dennoch vermag er wichtige Denkimpulse vor allem jenen zu liefern, die selbst überlegen, für eine gewisse Zeit den Aufenthaltsort ins Ausland zu verlegen. Natürlich nur, solange man das auch kann. Ein Journalist ist in dieser Hinsicht vermutlich privilegierter als ein Arbeiter am Fließband.
Nichtsdestotrotz bekommt das Buch* von mir eine Leseempfehlung. Allein schon des Unterhaltungswertes wegen. Selten habe ich ein neues Buch so verschlungen, wie dieses.
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Wo kaufen?
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Thalia*.
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Vielen Dank an den Piper Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars. Wer dem Instagram-Channel des Verlags folgen möchte kann das gern hier tun: www.instagram.com/piperverlag.
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