Es rattert ordentlich, als das Flugzeug in Milano-Malpensa aufsetzt. Es ist neun Uhr morgens und die Wolken hängen noch immer tief. Dennoch freue ich mich, wieder einmal in Italien zu sein. Dieses Mal jedoch nicht im äußersten Süden, der um diese Jahreszeit einfach viel zu heiß ist, sondern komplett entgegengesetzt. Schwärmten meine Eltern stets von den italienischen Seen des Nordens, besonders vom Gardasee, machte mich das neugierig und zog mich nun ebenfalls an einen von ihnen. Den Finger auf die Landkarte gehalten und geschaut, an welchem er gelandet ist: am Lago Maggiore. Nun denn: auf gehts. Auch wenn das Wetter alles andere als sommerlich wirkt, lasse ich mir die Laune nicht verderben und reise.
Eine Woche werde ich an diesem Idyll mediterraner Gemütlichkeit verbringen und kein einziges Mal in die Berge gehen. Wandern ist in dieser Woche nicht vorgesehen, vielmehr Sightseeing und Bummeln. Die Seele baumeln lassen, wie man so schön sagt. Und das kann man am Lago Maggiore, am Langensee, ganz hervorragend.
Zwischen den Regenschauern, die ich gemütlich bei leckerem Kaffee (Wieso bekommen die Italiener den immer so toll hin? Zuhause schmeckt der nie so lecker.) in diversen Cafés verweile, schaue ich mir an, was die Umgebung meines Domizils zu bieten hat. Kleine Gassen wollen besucht, Restaurants und Ortschaften erkundet werden. Das alles liegt vor mir und ich freue mich darauf. Auch wenn der nächste Regenschauer mich ins nächste Café zwingt und ich so sicher noch bettelarm werde.
Auch wenn das Wetter sich alles andere als hochsommerlich zeigt, die Temperatur des Lago Maggiore dürfte bei 21 Grad liegen. Grund genug, wenigstens einmal hineinzuspringen. Zwar bin ich dabei der Einzige und komme mir schon ein wenig komisch dabei vor, aber das ist wie Urlaub an der Ostsee und nicht einmal drin gewesen zu sein. Das geht einfach nicht. Insofern: abgehakt. Drin war ich jetzt.
Viel zu schnell geht der erste Tag vorbei und ich darf mich nun ungekrönter König italienischen Kaffee’s nennen. Dafür werde ich zwar heute Abend kein Auge zumachen können, habe dafür aber trotz schlechten Wetters etwas gesehen. Vom Lago, von den Menschen und den Städten. Morgen geht es weiter, da ist ein Besuch der Borromäischen Inseln geplant. Darauf bin ich schon gespannt.