Wer an Südtirol denkt, denkt bestimmt zuallererst an die Dolomiten. Doch Südtirol kann mehr. Vom Ortler-Massiv im Westen bis zum Nationalpark Hohe Tauern im Osten, vom Zillertaler Hauptkamm im Norden bis ins Etschtal im Süden – Südtirol ist rau, traditionell aber auch modern. Vor allem aber ist Südtirol wildromantisch. Und an manchen Stellen fast noch menschenleer.
Was gibt es zu Zeigen, was nicht schonmal gezeigt wurde?
Vom südlichen Teil Tirols geistern viele Bilder durch die sozialen Kanäle. Gerade Instagram ist voll davon. Glatt könnte man glauben, alles auch schonmal gesehen zu haben. Dass dem aber nicht so ist, wird einem spätestens beim Durchblättern dieses Buches* klar. Denn genau dort, wo es für Influencer oder Insta-Jäger zu anstrengend wird, beginnt die eigentliche Schönheit dieser Region. Stichwort: Pragser Wildsee. Völlig überlaufen sind die Wege direkt am See. Auf den Wegen die Berge hinauf ist dagegen schon gar nicht mehr so viel los.
Die Autor*innen des Buches haben es nämlich geschafft, auch abseits der touristischen Hauptströme Orte zu finden, die man ganz bestimmt noch nicht gesehen hat. Und obendrein gibt es gleich noch die passende Geschichte dazu. Das schaffen Insta & Co. in diesem Umfang und vor allem dieser Qualität eher nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.
Autorin, Fotograf und Entdecker in „Südtirol“
Fotograf David Köster lässt die Menschen auf seinen Fotografien bewusst weg und gibt der Natur dadurch den Raum, der ihr gebührt. Fast wünschte man sich, Südtirol wäre tatsächlich so menschenleer wie auf seinen Fotos. Dass dem aber nicht so ist, dafür sorgt Berg-Autorin Nina Ruhland. In einfühlsamen Portraits nähert sie sich modernen Südtiroler*innen, die zwischen Tradition und Moderne ihrem Handwerk nachgehen. Hier stellt sich heraus: Südtirol mag zwar alt sein, aber schon lange nicht mehr von gestern.
In athmosphärisch dichten Bildern, die durch Anekdoten und Texte bereichert werden, schaffen es die beiden, ein umfassendes Portraits der Region abzubilden. Und das verführt. Unterstützt werden sie dabei von Eugen Eduard Hüsler, einem Kenner nicht nur dieser Berge. Seine mittlerweile 70 Klettersteig- und Wanderführer haben ihm nicht ganz zu unrecht den Spitznamen „Klettersteig-Pabst“ eingebracht. Kennt er doch die Region wie vermutlich nur der liebe Herrgott seinen Himmel.
Mein Resümee vom Buch „Südtirol – Reise ins Herz der Dolomiten“
Die Bilder sind einfach wunderbar und das Durchblättern kommt einem Kurzurlaub gleich. Der Gesamteindruck ist hochwertig und wird gerade durch kleine Details wie der Folienprägung auf dem Cover, der zurückhaltenden Gestaltung im Innenteil und der passenden Typografie unterstützt. Und ganz besonders durch die atmosphärischen Fotografien.
Wer sein Herz an Südtirol verloren hat, den wird es immer wieder dorthin zurück ziehen. Doch nur die wenigsten können das dauerhaft und ständig: Hinreisen. Das Buch „Südtirol“ hilft, die Sehnsucht nach den Bergen allgemein und nach dieser Region im Speziellen zu stillen. Wenigstens bis zum nächsten Start einer Reise in eine der schönsten Regionen in den Alpen.
Insgesamt ist das Buch* ein Geschenktipp für alle Alpen- bzw. Südtirol-Liebhaber. Sollte man selbst einer sein, gehört das Buch unbedingt auf die eigene Geschenke-Liste. Zum Beispiel für Weihnachten.
Südtirol – Reise ins Herz der Dolomiten
Von Nina Ruhland, David Köster & Eugen E. Hüsler
Erschienen bei Frederking & Thaler
Im Bruckmann Verlag
272 Seiten | € 39.99 € [D]
ISBN 978-3954163724
Vielen Dank an den GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars. Wer dem Instagram-Channel des Verlags folgen möchte kann das gern hier: instagram.com/bruckmann.verlag.
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