Auf den Lilienstein

Der Lilienstein ist einer der imposantesten Berge der Sächsische Schweiz und kann sowohl vom Norden als auch vom Süden her erwandert werden.

Inhalt

Das Schöne am Elbsandsteingebirge ist, dass es in ihm Gipfel zu Hauf‘ und für jedermann gibt. Von einfach (ich sag‘ nur: das schaff‘ ich mit links) bis hin zu höchsten Schwierigkeitsgraden ist für jeden Geschmack etwas dabei. Einer von eher letzterer Sorte ist der Lieblingsberg meiner Mutter und ein Prachtexemplar sächsischer Tafelberge. Ein Solitär gefangen in der Königsteiner Elbschleife, ein Unikat beschwerlicher Aufstiege. Die Rede ist vom Lilienstein. Und um ihn – bzw. auf ihn – geht es jetzt.

Wanderung auf den Lilienstein

In meiner Kindheitserinnerung war der Lilienstein einer der schwer zugänglichsten Felsen der Sächsischen Schweiz. Das mag zum Einen daran gelegen haben, dass egal von welcher Seite man den Berg bestieg, es einfach nur anstrengend war, zum Anderen aber auch daran, dass ich einfach noch klein war. Egal von welcher Seite man sich ihm also nähert – es gibt derer zwei Aufgänge – Kondition und Trittsicherheit werden auch oder gerade heute vorausgesetzt und abverlangt. Da insofern die Seite egal ist, wähle ich den Nordaufstieg.

Vier Stufen hoch, zwei Schritte links, weitere 30 Stufen hinauf und … Verschnaufpause. Das muss sein, auch für die Kondition. Die verweilt nämlich noch im Liegestuhl oder ist heute morgen einfach nicht mit aufgestanden. Zum Glück bin ich nicht der Einzige. Auch andere pausieren des Öfteren. Das beruhigt und gibt Kraft, schlapp gemacht werden kann ja dann später.

Gipfelplateau olè

Durch die Bäume rauscht ein leiser Wind und nur die letzte Leiter trennt mich noch vom Gipfel. Nun heißt es alle Kraft zusammen genommen, denn oben auf dem Plateau werde ich für die Anstrengungen belohnt. Hier meine ich ausnahmsweise mal nicht das bewirtschaftete Gasthaus. Nein, das Wetter spielt heute mit und ermöglicht somit einen Blick bis weit ins Erzgebirge. Die Mutigen wagen sich bis ganz ans Geländer, die weniger Mutigen krampfen sich an ihre Partner. Wenn ich das Lustspiel so betrachte, bin ich manchmal froh, meistens allein unterwegs zu sein. Die Frage, warum man sich bei Höhenangst die Berge der Sächsischen Schweiz dann überhaupt antut, konnte mir auch noch keiner so richtig beantworten…

Da auch die gegenüberliegende Festung auf dem Königstein zum Greifen nahe scheint, verweile ich länger als geplant. Großen Zuspruch findet dabei der Obelisk auf dem Südplateau, der schon vom Tal aus neugierig macht und weithin sichtbar ist. Ursprünglich im Jahre 1708 errichtet und an die Besteigung des Berges durch den sächsischen König August der Starke erinnernd, bildet sie heute ein beliebtes Ziel der Ausflugspilger und Selfie-Knipser. Doch wie es sich nunmal für richtige Wettiner-Bauten gehört, ist die im Jahre 1966 durch Blitzschlag zerstörte und erst 2008 nachgebildete und wieder errichtete Säule einfach zu groß, um auf ein Foto mit drauf zu passen. Wer da im Besitz eines Weitwinkelobjektivs ist, wäre klar im Vorteil.

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Wo es raufgeht muss es auch wieder runter

Nachdem ich genug gesehen habe, mache ich mich an den Abstieg und merke recht bald: egal von welcher Seite, der Lilienstein hat es in sich. Streikte am Nordaufgang meine Kondition, sind es am Südabstieg die Knie. Entweder werde ich alt oder ich bin einfach komplett untrainiert. Doch verstehen, warum der Lilienstein so vieler Elbsandstein-Wanderer liebster Berg ist, kann ich nun allemal. Die Aussicht ist fantastisch, Auf- und Abstieg abenteuerlich und der Gipfel selbst für Kinder aufgrund des großen Plateaus zum Rumtollen optimal. Hatte es also doch etwas Gutes, dass mich meine Eltern manchmal zu meinem Glück gezwungen haben…

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