Wenn man sich westlich von Leon bewegt, sollte man durchaus einen Zwischenstopp in Astorga einlegen. Der Bischofspalast – von Kleckerburgen-Koenig Gaudi entworfen – befindet sich direkt neben der Kathedrale und ist aeusserst sehenswert. // Kotzt mich an, dass die hier kein szet und keine Umlaute haben. 😉 // Doch sollte dies fuer die gestrige Etappe nur ein kleiner Zwischenstopp sein, denn die grosse Herberge in der Innenstadt wollte ich mir dann doch nicht antun und so begab ich mich noch weitere 5km hinter Astorga, um in einem kleinen, verschlafenen Dorf meine Nachtruhe zu finden. Und da standen auch nur 14 Betten… Grossartig. Auch ohne szet.
Bis nach Astorga
Daher war es auch ungewoehnlich heute morgen um kurz nach sechs der erste gewesen zu sein, der sich von seinem Lager erhob. Doch gnadenlos wurde wie immer halb sieben die Deckenleuchte angeschmissen und an Ruhe war gar nicht mehr zu denken. Die benachbarte Herberge hatte zum Glueck Fruehstueck im Angebot, so dass ich davon Gebrauch machte und dem Sonnenaufgang entgegen sehnte.
Schon die ersten Strahlen ueber dem Horizont machten klar, was ich wettertechnisch von diesem Tag zu erwarten hatte. Hitze. Und so war es auch. Schon um 10 Uhr war es viel zu heiss um weiterzulaufen und nur hin und wieder ein paar Baeume verhinderten die erste Rast vor den ersten 15km. Dass diese Hitze auch fuer Spanien um diese Jahreszeit durchaus ungewoehnlich ist, bestaetigte mir wenig spaeter ein Spanier, den ich traf und der den Camino, wie so viele hier, zum Zweiten mal geht. Ich sags Euch: alles Junkies.
Von Astorga nach Foncebadon
Nach einer wohlverdienten Mittagspause gegen 12 hiess es dann die letzten 5km fuer den heutigen Tag in Angriff genommen. Und die hatten es in sich. Steil fuehrte der Weg hinter Rabanal del Camino zum auf 1439m Hoehe befindlichen Foncebadon hinauf. Eigentlich muesste es, je hoeher man kommt, auch etwas kuehler werden. Leider falsch gedacht. Die Sonne brannte gnadenlos und einmal mehr war ich ob meiner Kopfbedeckung, die freilich selten bloed ausschaut, dankbar, da sie mehr als nur Schatten spendete.
Nach dem Trubel der Großstadt nun mal zur Abwechslung Einsamkeit inmitten von Ruinen. Hier wohnen heute nacht mehr Pilger als Einwohner.
1,5 Stunden spaeter war es dann auch geschafft. Und Foncebadon ist eine kleine Augenweide. Eigentlich verlassen stehen in diesem Schutthaufen einige wenige Hauser, wobei drei von ihnen als Herberge dienen und eines als Restaurant. Aber wie das mit Ruinenstaedten nun mal so ist: sie haben ihren Reiz. Voellig geschafft checke ich in einer der Herbergen ein und relaxe den Rest des Tages.
Nur der leichte Schnupfen will nicht von mir weichen…