Neuer Tag, neues Glück. Obwohl auch heute die Wolken tief über dem Pillerseetal hängen, lasse ich mir die Laune nicht verderben und suche nach einer Tour, die mich zumeist im Wald aufhalten lässt. Nur für den Fall, dass es doch nochmal regnen sollte. Und siehe da, ich werde fündig. Unweit von St. Ulrich beginnt eine abwechslungsreiche Tour, die mich durch die Teufelsklamm Pillerseetal führt und verspricht, wildromantisch zu sein. Na dann; die Wanderschuhe geschnürt und los gehts.
Durch die Teufelsklamm Pillerseetal
Direkt an der Straße gelegen folge ich ein Stück dem Bienenlehrpfad. Auch wenn das präsentierte Wissen eher kindgerecht aufbereitet wurde, fasziniert es mich doch, so viel über diese Tiere zu erfahren. Entlang des Steinberggrabens verläuft der Pfad und sind in kurzen Abständen Infotafeln aufgestellt. Hinter einer verbirgt sich sogar ein ganzes Volk und kann ich mir die Tiere gefahrlos aus nächster Nähe anschauen. Äußerst lehrreich dieser Bienenlehrpfad. Trotzdem muss ich ihn leider verlassen, da es mich weiter bergan und damit höher hinauf zieht.
Abseits des Waldweges führt wenig später ein schmaler Pfad in dichtes Unterholz und offenbart nach der letzten Biegung eine Holzbrücke in einer wildromatischen Schlucht. Klein ist diese Teufelsklamm Pillerseetal. Sehr klein sogar. Überdies muss der Weg ursprünglich mal auf der anderen Seite weitergegangen sein, scheint aber schon seit längerem nicht mehr betretbar zu sein. Und ist obendrein abgesperrt. Also heißt es den kurzen Pfad zurück und dann weiter den Hang hinauf.
Oberhalb der 1.000er Marke vollzieht der Weg eine harte Linkskehre und führt damit über Stein und Geröll des fast ausgetrockneten Steinberggrabens. Ein letzter Blick zurück und schon lasse ich die Teufelsklamm Pillerseetal hinter mir.
Oberhalb der Teufelsklamm Pillerseetal
Fortan bleibe ich eine Weile auf der Höhe. In leichten Kurven schlängelt sich der Weg am Hang entlang und gibt immer mal wieder wunderbare Ausblicke in Richtung Steinplatte frei. An der Bogner Problemlos Wand mache ich eine kurze Rast, erinnert sie mich doch an die Wanderwege in meiner Heimat. Auch von hier genieße ich einen tollen Blick, diesmal in Richtung Rechensau und damit auf meinen späteren Wegabschnitt.
Kurz vorm Seisenbach folge ich dem Wegweiser nach Waidring und gelange wenig später wieder im Tal an. Noch ein kleines Stück am Grießelbach entlang suche ich kurz Schutz unter einem kleinen Vorbau am Sportplatz. Es hat mittlerweile doch wieder begonnen zu nieseln und harre ich den kurzen Schauer hier aus.
Durch das Weißbachtal nach Oberweißbach
Nachdem es wieder aufgehört zu regnen, folge ich den Wegweisern über die nur wenig befahrene Hauptstraße in Richtung Weißbachtal. Was nichts anderes meint als: nächster Fluss, nächste Klamm. Nur diesmal in breit. Denn der Weißbach ist um einiges größer und der Weg diesmal ein richtiger Forstweg. Aber nicht minder schön! Denn gerade im weiteren Verlauf offenbaren sich sinnliche Eindrücke, die einfach nur wunderbar sind.
Am Abzweig zur Talsenalm heißt es aufgepasst. Nicht der breite Pfad ist hier der richtige, sonder der – wie könnte es auch anders sein – der in Treppenstufen den Hang in östliche Richtung hinauf führt. Denn dieser schmal Weg bringt mich zwar aus dem Tal hinaus aber dafür direkt zur Oberweißbachalm. Und damit zu einer Jause in bester Lage. Die Aussicht inmitten der Wälder und Almen ist richtig schön und dass sich die Sonne auch mal kurz durch die Wolken schiebt, macht die Rast zu einem echten Vergnügen.
Noch ein Blick auf die Loferer Steinberge und schon gehts zurück
Wer lieber kein Geld ausgeben möchte und trotzdem eine richtig schöne Aussicht genießen möchte, dem rate ich einfach ein paar Meter weiter zu wandern. Hinter der Anhöhe nach dem Alpengasthof Oberweißbach folgt nämlich eine kleine Kapelle mit Sitzbank davor. Die ermöglicht einen beeindruckenden Blick auf die Loferer Steinberge, welche direkt gegenüber liegen. Das ist schon so ein klein bisschen spektakulär hier.
Ab hier gehts dann bergab. Nur noch. Direkt oberhalb der idyllisch gelegenen Kirche Adolari kommt der Weg nämlich genau dort wieder raus, wo er begonnen hat. An der Bushaltestelle und dem Bienenlehrpfad. Wer noch Zeit mitbringt kann hier direkt eine abschließende Jause einlegen, sofern der Gasthof geöffnet ist. Das scheint er nicht alle Tage zu sein, da er bei meinem Besuch Ruhetag hatte. Schade.
Tipps & Infos
HINKOMMEN.
↠ Mit dem Bus 8302 des VVT bis zur Haltestelle St. Ulrich a. P. Adolari. Von dort ein kurzes Stück zurück bis zum Eingang des Bienenlehrpfads.
↠ Direkt am Bienenlehrpfad gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz Niedersee. Der ist aber klein und gerade im Sommer gern mal überfüllt.
AUSRÜSTUNG.
Für diese Wanderung benötigt es keinerlei besondere Ausrüstung und ist auch als größere Gassirunde mit einem Hund sehr gut machbar.
UNTERKUNFT.
↠ In St. Jakob in Haus empfehle ich die Pension Flecknerhof. Die wird seit Generationen von der Familie Jud geführt und hat sommers wie winters eine ausgezeichnete Lage. Gerade für die Anreise mit dem Bus liegt die Pension günstig, da sich keine 100 Meter entfernt eine Haltestelle des ÖPNV befindet.
↠ Übernachtungen in St. Ulrich am Pillersee gibt es sehr viele, da kann der Tourismusverband sicher weiterhelfen.
ESSEN & TRINKEN.
↠ Es gibt unterwegs viele tolle Stellen an denen sich ein Picknick mit Blick ins Tal lohnt.
↠ Darüber hinaus führt die Wanderung am Alpengasthof Oberweissbach vorbei, der über eine Sonnenterrasse in wirklich schöner und ruhiger Lage verfügt.
↠ Man kann die Wanderung aber auch mit einem Besuch des Adolariwirts abschließen. Das Gasthaus liegt direkt an der idyllischen Kirche. Bei meinem Besuch war beides jedoch wegen eines Ruhetags geschlossen (also sowohl die Kirche als auch das Gasthaus).
BESONDERER TIPP.
Auf dem Waidringer Höhenweg gern etwas Zeit mit einplanen. Gerade an der Bogner Wand ist es ein kleines bißchen richtig schön und lohnt sich ein Picknick. // Am Alpengasthof Oberweissbach gibt es einen wunderbaren Kinder-Spielplatz. Und die Möglichkeit, sich im Bogenschießen zu üben. Das wäre dann zusätzlich auch eine Art Spielplatz für Erwachsene.