Gerade bei längeren Touren und unzureichender Stromversorgung unterwegs kann eine Powerbank eine große Hilfe sein. Zum Beispiel wenn das Smartphone leer telefoniert ist, der MP3-Player keinen Saft mehr hat und selbst der eBook-Reader nur noch schwarz anzeigt. Mittlerweile ist die Auswahl an solchen „Rechargern“ riesig und reicht von Billigartikeln bis Highend-Versionen. Beides zu sein – günstig und Premium – beteuert die „Power Bank PCPB10000WS der Firma OUTXE – Outdoor Xtreme Energy“. Doch hält sie, was die Werbung verspricht? Ein erster Test klärt auf.
Energie für unterwegs
Wer kennt das nicht? Gerade wann die Wanderung am schönsten ist möchte man die atemberaubende Landschaft auf einem Foto festhalten. Und genau jetzt ist der Akku der Kamera oder des Smartphones leer. Gut beraten ist da, wer eine leistungsstarke Powerbank im Rucksack mitführt und damit schnell für zusätzliche Energie sorgen kann. Das Handy wird einfach angestöpselt und schon geht es weiter: Mit dem Fotografieren, dem Wandern und später, beim sich freuen über die tollen Schnappschüsse.
Eine der Powerbanks, die nicht teuer, sich aber vom Billigartikel abheben und für den robusten Outdoor-Einsatz gemacht sein will, ist die Power Bank PCPB10000WS der Firma OUTXE, einem in Hongkong ansässigem Unternehmen. In China nach Maßstäben des Militärs entwickelt und dort auch produziert, ist sie in Deutschland zur Zeit nur über Amazon* erhältlich.
Unboxing – Ein erster Eindruck
Dabei glänzt die Werbung prahlerisch mit extremsten Anforderungen: Wasserdicht nach Standard IP67, staubdicht, stoß- und rutschfest. Tatsächlich macht sie nach dem ersten Auspacken auch einen äußerst soliden Eindruck. Ins Auge fallen nicht nur die Kanten, welche mit Stoßdämpfern versehen sind, sondern auch der Rundumschutz, der das Innere versiegelt und abschirmt. Die Kappe auf den Anschlüssen schließt dicht, so dass weder Staub noch Feuchtigkeit ins Innere dringen können. Das gefällt.
Auch das Zubehör verspricht Outdoor-Tauglichkeit. Vom dazugehörigen Ladekabel (nur das Kabel, einen Stecker oder ein Netzteil gibt es nicht) und dem kleinen Handbuch (eigentlich mehr ein Faltblatt in vier Sprachen) einmal abgesehen, gibt es noch einen Karabiner und eine Handschlaufe obendrauf. Das ist praktisch, lässt sich die Powerbank doch so ganz leicht am Rucksack befestigen und damit das Smartphone direkt beim Wandern mit Strom versorgen.
Handling & Funktionsweise
Das Laden der Powerbank ist eine einfache Geschichte, sofern man ein passendes Ladegerät mit USB-Anschluss zur Hand hat. Dieses sollte idealerweise über 5V/3A maximal verfügen, darunter dauert es halt länger bis alle Akkus in der Powerbank wieder voll sind. Der Hersteller gibt den Ladezyklus mit 6 bis 7 Stunden an, was auch mit meinen bisherigen Erfahrungen übereinstimmt. Wer also die Powerbank über Nacht lädt, dürfte keine Probleme haben, am nächsten Morgen wieder über voll aufgeladene Akkuleistung zu verfügen. Macht es mich anfänglich stutzig, warum kein separates Netzteil mitgeliefert wurde, stört das bei genauerer Betrachtung aber wenig. Netzteile mit USB-Anschlüssen im richtigen Volt-/Amperebereich gibt es mittlerweile zu Hauf. Zusätzlich kann die Akkustation so auch mal über das KfZ-Ladegerät oder den Laptop aufgeladen werden. Praktisch.
Als besonderes Gimmick – und in ihrer Form ziemlich überzeugend – kann die Powerbank durch das auf der Rückseite verbaute Solarpanel auch mittels Sonne wieder aufgeladen werden. Da macht auch der Karabiner noch einmal mehr Sinn, kann die Powerbank doch so beim Wandern direkt am Rucksack betrieben werden. Allerdings sind die Solarzellen nicht ganz so ergiebig wie Strom aus der Steckdose. Mit nur 1.8 Watt Maximalleistung dauert es einfach zu lange, bis die Akkus wieder vollständig aufgeladen sind. Aber immerhin wird somit eine Notstromversorgung ermöglicht, die in Gefahren- oder Hilfesituationen sehr nützlich sein kann.
Ebenfalls mit an Bord ist eine fest verbaute Taschenlampe, die durch zweimaliges Drücken des On-/Off-Schalters aktiviert wird. Diese verfügt über zwei Helligkeitsstufen sowie ein SOS-Signal, welches dank LED-Technik weithin sichtbar ist. Somit ist die Powerbank nicht nur ein Recharger für mobile Endgeräte sondern auch Nachtlicht und Not-Retter in einem. Das ist klasse.
Meine bisherige Erfahrung
Seit drei Wochen habe ich die Powerbank nun im Dauereinsatz und lade mein Smartphone nur noch darüber. Sie ist solide gebaut und sieht für mein Dafürhalten echt Outdoor-mäßig aus. Auch das Solarpanel und die Wasserdichtheit verschaffen ihr jede Menge Pluspunkte, wobei ich letzteres gerade im Berliner Dauerregen sehr hilfreich fand. Die Kapazität von 10.000 mAh soll angeblich für fünf Mal vollständiges Laden eines Smartphones reichen. Dieser angegebene Wert wurde bei mir bisher allerdings noch nicht erreicht. Bei maximal viermal ist Schluss und muss die Powerbank wieder an die Steckdose. Da ist noch Luft nach oben. Auch das Gewicht des Akkus mit knapp 328g fällt unangenehm ins Gewicht, zählt doch gerade im Outdoorbereich jedes Gramm. Doch von diesen – eher vernachlässigbaren – Nachteilen abgesehen ist sie jeden Cent wert und forciert nunmehr zu meinem ständigen Begleiter auf Wandertouren.
Kompatibilität
- Apple (iPhone, iPad, iPod)
- Viele USB 5V-Geräte (Samsung Galaxy, Huawei, LG, HTC, Sony, …)
- Andere Geräte (Bluetooth Lautsprecher, Kameras, GoPro, Kindle, …)
Vorteile
- Wasserdicht nach Standard IP67
- Stoßfest, rutschfest
- Solarpanel für Notstrom
- Anbringungsmöglichkeiten (Karabiner & Co.)
Nachteile
- zu hohes Eigengewicht
- Solarpanel zu schwach, um sie komplett zu laden