Nein, ich besitze keinen Hund. Und werde ich vermutlich auch nicht. Es sei denn, ich komme in naher Zukunft doch noch auf den Geschmack. Beziehungsweise auf den Hund. Was ich im Moment allerdings stark bezweifle. Warum stelle ich dann ein Buch* vor, das sich eher an Hundebesitzer richtet? Nun, was mit Vierbeiner geht, geht eigentlich auch ohne. Und auf ein paar Hüttentouren hätte ich wirklich mal wieder Bock. Gerade in den Alpen.
Einsame Sonnenauf- oder -untergänge, wie man sie nur fernab vom Menschentrubel erleben kann. Die Stille oberhalb der Baumgrenze erfahren oder das Glücksgefühl inmitten natürlicher Einsamkeit. Das wäre doch mal wieder was. Aber fangen wir einfach mal von vorn an.
Erster Blick ins Buch: Hüttentouren mit Hund in den Alpen
Denn das muss gleich zu Beginn gesagt werden: Das Buch der Autorin Romy Robst ist ein Schwergewicht. Nicht weil es im Vergleich zu anderen Wanderführern größer und kompakter ist, sondern weil es wirklich umfangreich geworden ist. Auf über 320 Seiten werden nicht weniger als 28 Mehrtagestouren ausführlich beschrieben. Von der kurzen 2-Tagestour bis zur mehrtägigen Wanderung ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.
Abgerundet wird das Ganze durch einen umfangreichen Ratgeberteil, der von der Vorbereitung einer Hüttentour – vor allem mit Hund – bis hin zum Verhalten auf der Hütte viele Tipps und Ratschläge bereithält. Denn die Organisation einer Hüttentour mit Hund kann mitunter recht aufwendig sein. Nicht auf jeder Hütte sind die Vierbeiner willkommen, und so kann eine spontane Tour mit der Fellnase dann auch die eine oder andere Enttäuschung mit sich bringen. Das Buch* hilft, diese zu vermeiden.
Zweiter Blick: Hilfreiche Tipps und viele, viele Infos
Apropos Ratgeberteil. In dieser Ausführlichkeit ist das Buch nicht nur ein reiner Wanderführer, sondern eigentlich ein Buch im Buch. Auf den ersten knapp 100 Seiten werden grundlegende Tipps zum Umgang und zu Gefahren für den Wanderer und seinen besten Freund gegeben. Jede Etappe wird in ihrem Verlauf, möglichen Unterkünften sowie An- und Abreisemöglichkeiten beschrieben und mit wertvollen Insidertipps (für Hund und Mensch) ergänzt.
Einreisebestimmungen, Erste Hilfe, Vorbereitung und Orientierung im Gelände sind aber nicht nur für Hundefreunde wichtig. Auch Wanderer ohne Vierbeiner sollten ab und zu einen Blick darauf werfen. Stichwort: Leave no trace – keine Spuren hinterlassen. Wer den Naturraum für die Nachwelt erhalten will, sollte sich an diese Regeln erinnern. Egal ob in menschlicher oder tierischer Begleitung.
Dritter Blick: Hüttentouren
Die im Buch* erwähnten mehrtägigen Hüttentouren sind übersichtlich dargestellt und führen in die unterschiedlichsten Regionen der Alpen. Zu erwähnen ist allerdings, dass sich in diesem Buch keine Touren für die französischen Alpen finden. Wer also mit seinem Vierbeiner genau dorthin möchte, wird darin nicht fündig.
Die Touren sind in die gängigen Schwierigkeitsgrade von blau (leicht) über rot (mittel) bis schwarz (schwer) eingeteilt und alle mit Hund oder Hündin erprobt. Lotte heißt die vierbeinige Begleiterin der Autorin und durfte für viele Abbildungen im Buch Modell stehen. Was ihr wohl auch Spaß gemacht hat, so entspannt, wie sie auf den Fotos wirkt.
Dazu gibt es, wie man es vom Rother Verlag gewohnt ist, jede Menge übersichtlich gestaltete Informationen. Von der Aufschlüsselung der Höhenmeter bis hin zur Wegbeschreibung sind die Touren detailliert beschrieben. So sollte ein Verlaufen eigentlich ausgeschlossen sein. Vorausgesetzt, man hat sich gut vorbereitet und mögliche Wetterumschwünge im Blick.
Wer die Gipfel auf den Touren nicht nur im Auge behalten, sondern ebenso erklimmen möchte: Die Autorin stellt zu allen Touren Varianten vor, die in die jeweilige Etappe eingebaut werden können. Das macht das Buch auch für Nicht-Hundebesitzer interessant. Denn wie eingangs erwähnt: Was mit Vierbeiner geht, geht auch ohne.
Resümee: Hüttentouren mit (oder ohne) Hund
Das Buch Hüttentouren mit Hund* von Romy Robst ist quasi ein Muss für alle Alpenfreunde, die schon immer mal ihren vierbeinigen Freund mit auf Tour nehmen wollten. Nach Sentiero della Pace und Winterwanderungen im Harz ist dies das dritte Buch von Romy, das im Rother Bergverlag erschienen ist. Sie selbst schreibt auf etappen-wandern.de über ihre Erlebnisse und Wanderungen – am liebsten in den Alpen.
Und man kann Romy getrost als absolute Insiderin bezeichnen. Seit vielen Jahren in den Alpen unterwegs, kennt sie wahrscheinlich so manchen Winkel, den man selbst noch nicht auf dem Schirm hatte. Die Tipps, die sie mir bisher für die Alpen geben konnte, waren immer absolute Highlights. Und sind nun zum Teil auch in diesem Buch zu finden. Stichwort: Col di Lana. Großartig dort!
Abschließend kann ich nur wiederholen, was ich eingangs schon gesagt habe: Auch wenn die Zielgruppe des Buches wohl eher Hundebesitzer sein dürften, ist es auch für alle anderen interessant, die keinen Vierbeiner haben. Denn die beschriebenen Touren sind auch ohne Hund machbar. Nur sollte man sich nicht wundern, wenn in Zukunft mehr Vierbeiner auf den darin beschriebenen Hütten anzutreffen sind.
ⓘ
Hüttentouren mit Hund — Alpen
Geschrieben von Romy Robst, erschienen im Rother Bergverlag
328 Seiten | € 26,90€ [D] | € 27,70 [A]
ISBN 978-3-7633-3315-8
Vielen Dank an die Autorin für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars. Wer ihrem Instagram-Channel gern folgen möchte, kann das gern hier: instagram.com/romy.wandert. Wer dem Rother Bergverlag auf Instagram folgen möchte, das wäre dann der Link hier: instagram.com/bergverlag_rother.
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